1. O bleibe, Herr, der Abend bricht herein.
Bald ist es Nacht, o laß mich nicht allein.
Wenn alles flieht, wenn jede Stütze bricht:
Du, der Verlaßnen Hort, verlaß mich nicht!
2. Schon schnell des Lebens kurzer Tag entweicht,
der Erde Schönheit welkt, ihr Glanz verbleicht;
ringsum Verfall, ja, alles wandelt sich.
Unwandelbarer du, verlaß mich nicht!
3. Komm als der Arzt, der unsre Krankheit heilt,
als milder Freund, der allen Kummer teilt.
Komm nicht erschrecklich wie zum Weltgericht.
Nein, als Erlöser komm, verlaß mich nicht!
4. Und bricht mein Aug, so führ mich heim zu dir.
Weis durch das Dunkel mir des Himmels Tür.
Die Schatten fliehn, hell strahlt dein ewig Licht.
In Tod und Leben, Herr, verlaß mich nicht!