1. Wie soll ich dich empfangen und wie begegnen dir,
o aller Welt Verlangen, o meiner Seele Zier?
O Jesu, Jesu, setze mir selbst die Fackel bei,
damit, was dich ergötze, mir kund und wissend sei.
2. Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin,
und ich will dir in Psalmen ermuntern meinen Sinn.
Mein Herze soll dir grünen in stetem Lob und Preis
und deinem Namen dienen, so gut es kann und weiß.
3. Ich lag in schweren Banden, du kommst und machst mich los;
ich stand in Spott und Schanden, du kommst und machst mich groß
und hebst mich hoch in Ehren und schenkst mir großes Gut,
das sich nicht läßt verzehren, wie irdisch Reichtum tut.
4. Du kommst zum Weltgerichte: zum Fluch dem, der dir flucht,
mit Gnad und süßem Lichte dem, der dich liebt und sucht.
Ach komm, ach komm, o Sonne, und hol uns allzumal
zum ewgen Licht und Wonne in deinen Himmelssaal.
Text: Paul Gerhardt (1607–1676), nach Theodulf von Orleans (etwa 760–821)
Musik: Melchior Teschner (1584–1635)