1. O mein Vater, der du wohnest hoch in Herrlichkeit und Licht,
wann kann ich doch Aug zu Auge wieder schaun dein Angesicht?
War in jenen lichten Räumen nicht bei dir mein Heimatland?
In der Seele Jugendzeiten pflegte mich nicht deine Hand?
2. Ach, für eine weise Absicht pflanztest du mich in die Welt
und versagtest mir Erinnrung an mein frühres Lebensfeld.
Doch zuweilen flüstert’s leise, ahnungsvoll im Herzen mir:
„Bist ein Fremdling auf der Erde, deine Heimat ist nicht hier.“
3. Ob ich gleich dich Vater nannte durch des Geistes heilgen Trieb,
bis es du mir offenbartest, mir es ein Geheimnis blieb.
Sind im Himmel Eltern einzeln? Die Vernunft weist solches fort,
und sie sagt mit Kraft und Klarheit: „Du hast eine Mutter dort!“
4. Wenn vorüber dieses Leben, dieser Leib dem Staube gleich,
dann werd ich mit Freuden jauchzen, Vater, Mutter, treffen euch.
Dann, o Wonne, ist vollendet alles Mühn der Sterblichkeit,
und ich werde froh und selig mit euch sein in Ewigkeit.
Text: Eliza R. Snow (1804–1887); übertragen von Karl G. Maeser (1828–1901)
Musik: James McGranahan (1840–1907)